Augmentationschirurgie

Unabdingbare Voraussetzung für den Langzeiterfolg eines Implantates ist ein ausreichendes Knochenlager, ähnlich dem Fundament eines Hauses. Uns stehen zur Verbesserung des Knochenangebotes verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Knochenauflagerung und Knochenanlagerung, Sinuslift (Knocheneinlagerung) sowie Methoden der Knochenspreizung und -kondensierung.
Bei der Mehrzahl aller Implantationen ist eine der oben genannten Maßnahmen erforderlich. Diese können in Abhängigkeit vom individuellen Fall vor oder auch gleichzeitig mit der Implantation erfolgen.

  1. Knochenan- und Knochenauflagerung
    Unter Knochenanlagerung oder -auflagerung versteht man die Verpflanzung von körpereigenem Knochen aus einem anderen Kieferbereich in das Gebiet, wo die spätere Implantation erfolgen soll. Muss Knochen verpflanzt werden, ist es möglich diesen aus einer anderen Region in der Mundhöhle (z. B. Weisheitszahnregion, Kinn) zu entnehmen. Patienteneigener Knochen ist bei allen Knochenaufbaumaßnahmen trotz ständig steigender Zahl von Knochenersatzmaterialien nach wie vor der Goldstandard, da er - anders als künstliches Knochenersatzmaterial -  selbst in der Lage ist Knochen neu zu bilden (osteogene und osteoinduktive Potenz). Für bestimmte Indikationsbereiche kommen auch Knochenersatzmaterialien zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um synthetische (alloplastische) oder natürliche (xenogener) Knochenersatzmaterialien.

  2. Sinuslift
    Der Sinuslift - auch Sinusbodenelevation oder Einlagerungsosteoplastik genannt - dient dazu, Knochen im Oberkiefer aufzubauen. Dies ist dann notwendig, wenn nach längerer Zahnlosigkeit nicht genügend Knochen zur Verankerung eines Implantates zur Verfügung steht. Zudem ist die Knochenstruktur im Oberkiefer - anders als im Unterkiefer - sehr weich. Um die Implantate nicht in die unmittelbar benachbarte Kieferhöhle zu schrauben, ist ein Knochenaufbau unerlässlich. Dieser erfolgt in Abhängigkeit von Ihrem individuellen Fall entweder vor oder gleichzeitig mit der Implantation. In Abhängigkeit von der fehlenden Knochenmenge kann der Sinuslift in interner oder externer Operationstechnik durchgeführt werden.

  3. Knochenspreizung
    In manchen Fällen, in denen der Knochen zu schmal ist, kann der Knochen vorsichtig gespalten und schrittweise auseinandergespreizt werden. Dadurch wird die Neubildung von Knochensubstanz angeregt und die Kieferknochenbreite vergrößert.