Behandlung von Zahnfleischerkrankungen
Ist Ihr Zahnfleisch gerötet, blutet es beim Putzen oder haben Sie einen unangenehmen Geschmack? Dann spricht alles dafür, dass sie eine Zahnfleischerkrankung haben. Gesundes Zahnfleisch ist nämlich blass rosa und blutet nicht.
Die letzte Mundgesundheitsstudie (DMS V) zeigte bei jüngeren Erwachsenen eine ca. 50%-ige und bei jüngeren Senioren eine ca. 65%-ige Prävalenz der Parodontitis. In den meisten Fällen ist dies durch eine gezielte Therapie gut und vorhersagbar zu beheben. Die Therapie ist vor allem auch für Ihr allgemeines Wohlbefinden von großer Bedeutung. Zum einen klagen Patienten über einen schlechten Geschmack im Mund, Mundgeruch, lockere Zähne und Zahnfleischbluten, zum anderen stellt eine ausgeprägte Parodontitis ein enormes Risiko für den gesamten Organismus dar. Denn das Risiko für Herz-/Kreislauferkrankungen, Atemwegserkrankungen und Diabetes mellitus (Zuckererkrankung) sowie Schlaganfällen potenziert sich. Zudem besteht in der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt.
Ursachen
In der Mundhöhle des Menschen befinden sich etwa 500-600 Bakterienarten welche sich größtenteils im Zahnbelag – der Plaque – aufhalten. Neben diesen Bakterien tragen eine Reihe von Risikofaktoren zur Entstehung der Parodontitis bei: zunehmendes Alter, Rauchen, mangelnde Mundhygiene, systemische Erkrankungen wie Zuckerkrankheit, Mangelernährung oder Stress. Auslöser einer Parodontitis ist das Überhandnehmen der Bakterien im Zahnbelag, diese organisieren sich und schädigen das Gewebe um den Zahn. Dies führt zu einer Entzündungsreaktion. Deshalb sind eine sorgfältige Hygiene, gute Ernährung und regelmäßige Kontrollen wichtig, um eine Parodontitis schon im Frühstadium zu erkennen und zu therapieren.
Folgen
Mit fortschreitender Organisation der Bakterien wird das Gewebe um den Zahn gelockert und die Bakterien dringen immer weiter in den Zahnhalteapparat ein. Dies führt zu einer Zahnfleischentzündung mit Zahnfleischbluten, einem schlechtem Geschmack im Mund und lockeren Zähnen. Unterscheiden kann man eine aggressive Form von einer chronischen Form der Parodontitis.
Diagnostik
Neben klinischen Parametern wie Zahnfleischtaschen mit Zahnfleischbluten, Mundgeruch und lockeren Zähnen geben vor allem auch röntgenologische und mikrobiologische Untersuchungsverfahren Aufschluss über den Schwergrad der Parodontitis.
Therapie
Initial beinhaltet die Therapie der Parodontitis das Entfernen harter und weicher Zahnbeläge vor allem in den Zahnfleischtaschen. Dies erfolgt im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung. Nach zwei und manchmal auch 3 notwendigen Vorbehandlungen wird ein Kassenantrag für die Durchführung der eigentlichen Parodontalbehandlung gestellt.
Recall
Auch nach erfolgreicher Therapie besteht die Gefahr des Wiederauftretens der Zahnbetterkrankung. Deshalb ist es für den Langzeiterfolg einer Zahnfleischbehandlung – neben der suffizienten täglichen häuslichen Mundhygiene – erlässlich, regelmäßige individuelle Kontrollsitzungen festzulegen. Im Rahmen dieser Sitzungen können dann notwendige Maßnahmen zeitnah ergriffen werden.